Immer häufiger dirngt die IT in traditionellen Branchen von der Fertigung bis zu Services hinein und zwingt Unternehmen zum Reagieren. Dazu gehört auch der Gesundheitsund Kommunikationswandel in Richtung einer offenen Kommunikation via Social Media oder Mobile Devices, den Mitarbeiter immer stärker nutzen, um zu kommunizieren und ihr Wissen zu teilen. Allerdings gibt es auch Schattenseiten bei diesen Entwicklungen,
Für die moderne Informationsgesellschaft sind Internet, Mobilfunk und Mobile Devices großartige Errungenschaften. Für viele Menschen sind sie nicht mehr nur Gebrauchsgegenstand, sondern integraler Bestandteil des Lebens. Dabei gilt statt der Umwelt der Blick heute immer öfters dem Smartphone
Die digitalen Unterstützer haben vieles erleichtert. So speichern sie Adressen und Telefonnummern, Informationen jeglicher Art sind nur einen Mausklick entfernt und ermöglichen rund um die Uhr den Kontakt zur ganzen Welt. Aber auch hier gibt es eine Kehrseite der Medaille. Die ständige Erreichbarkeit stresst die Menschen zunehmend. Und schlimmer: Die Informationsflut kann krank machen und das Gehirn verändern.
Daher müssen die Menschen lernen, richtig damit umzugehen bzw. die richtige Balance zu finden, fordern Experten wie Benjamin Klenke, Leiter des Geschäftsbereichs Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) der brainLight GmbH. Seiner Ansicht nach seien die Menschen im Moment nämlich völlig überfordert. Denn zum einen setzen sie sich selbst einer gewaltigen Informationsflut aus, indem sie am Computer oder per Smartphone twittern, Freunde über Facebook kontaktieren, Youtube-Videos konsumieren oder Internet-Newsticker verfolgen. Zum anderen nutzen auch Arbeitgeber die moderne Kommunikationstechnologie dazu, ihre Angestellten gern einmal nach Feierabend oder am Wochenende Init neuen Ideen oder dringenden Aufgaben zu beglücken. Eine wachsende Informationsflut und ständige Unterbrechungen machen allerdings nicht nur den Arbeitsalltag zu einer Herausforderung für unser Gehirn auch privat ist ein Leben ohne Handy und Internet nicht mehr vorstellbar.
„Wir erleben die Entstehung des Homo digitalis, der einen Großteil seiner Tätigkeiten mittels digitaler Medien abwickelt", sagt Prof, Alexander Markowetz, Juniorprofessor für Informatik. Er führt aufwendige Studien zur Smartphone-Nutzung durch und hat mittels einer App das Smartphone-Nutzerverhalten analysiert. Er vertritt die Ansicht, dass die Menschen auch deshalb nicht mehr glücklich sind, weil Smartphones davon abhalten, dass man in einen Zustand völliger Konzentration und durch das Versinken in eine Aufgabe kommt. Sein abschließendes Fazit nach seinen Studien „Smartphones machen abhängig, unglücklich und unproduktiv."
Denn das Gehirn passt sich den neuen Herausforderungen und veränderten Verhaltensweisen an. Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen, bestätigt auch Ulrike Stöckle, Inhaberin der Agentur für Nachhaltige Kommunikation und Expertin für Digital Balance.
Doch damit nicht genug verändern mobile Services das Gesundheitswesen. Zurzeit erhalten Fitnesslösungen wie „Gear Fit“ von Samsung große Aufmerksamkeit. Und der mobile HealthMarkt reicht von Ärzten, Patienten über Krankenkassen bis hin zu Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Auf diese Weise wird es zukünftig möglich sein, die digitalen Technologien und mobilen Devices auch gezielt zur Entspannung und Gesundheitsförderung einzusetzen. In diesem Zusammenhang stellte Meditationsforscher Dr. Ulrich Ott im Rahmen des Life Balance Day der brainLight GmbH vergangenen September eine Achtsamkeits-App vor
Im Rahmen des Projektes „Digital Balance Management“ unterstützt der Hersteller von Systemen zur Entschleunigung, gemeinsam mit der Agentur für Nachhaltige Kommunikation von Ulrike Stöckle, durch Strategien einen selbstbestimmten und bewussten Umgang mit digitalen Technologien und einen erfolgreichen digitalen Wandel. Ziel ist es, den Berufsalltag bewusster und effizienter zu managen und Gesundheit, Kommunikation und Innovationsfähigkeit zu verbessern.
Eine übertriebene Nutzung des Smartphones kann zu einer psychischen Abhängigkeit – einer „Smartphone-Sucht" - führen. Wie so oft haben Wissenschaftler für dieses Phänomen auch einen Begriff definiert. Man spricht hier von einer sogenannten Nomophobie, was aus „No Mobile Phone Phobia“ und auf Deutschfrei übersetzt „die Angst, kein Handy zu haben“ bedeutet. Betroffene fühlen sich schuldig, wenn sie nicht erreichbar sind, oder klagen über Phantomklingeln. „Sie meinen ihr Handy zu hören, obwohl es weder klingelt noch vibriert“, berichtet Dr. Christian Montag von der Universität Bonn. Rund ein Prozent der Bundesbürger sind laut dem Experten internetsüchtig. Smartphone- und Internet-Sucht zeigen dabei viele Gemeinsamkeiten. Wie viele Menschen an einer Smartphone-Sucht leiden, ist allerdings bisher nicht bekannt, weil es sich ua um ein recht neues Phänomen handelt. Und Bei der problematischen Smartphone-Nutzung handelt es sich im medizinischen Sinne bislang noch um keine anerkannte Sucht,