Entspannungssysteme: BrainLight seit 25 Jahren auf dem Markt – Entwicklung von Massagesesseln – Siemens, BMW und Lufthansa als Kunden
Goldbach. Einst dufteten hier frische Brötchen und nebenan konnte man seinen Personalausweis beantragen. Das alles ist Vergangenheit. Im alten Rathaus von Goldbach und im benachbarten Gebäude in der Hauptstraße sit seit langem doe brainLight GmbH zu Hause. Von hier versort sie ganz Deutschland mit High-Tech-Entspannungssystemen. Los ging es vor 25 Jahren.
Die Idee hatten die Goldbacher Jochen Hufgard und Ursula sauer aus den USA mitgebracht. Die beiden Yoga-Fans waren dort auf neue Entspannungsmethoden gestoßen, darunter auch die Technik, über Kopfhörer und Brille Ton- und Lichtimpulse zu geben, die auf bestimmte Bereiche des Gehirns wirken.
Was sich für Laien vielleicht anhört wie esoterische Spielereien, ist vielmehr ein hochtechnisiertes System, das in Studien gelobt und von vielen Konzernen genutzt wird, um das Wohlbefinden der Beschäftigten zu steigern: Nicht aus purer Nächstenliebe, sondern weil es sich für die Unternehmen offenbar auszahlt.
BrainLight, nach eigenen Angaben Marktführer in seinem Bereich, bietet zum einen Shiatsu- Massagesessel, zum anderen audio-visuelle Entspannungssysteme – im Idealfall eine Kombination aus allem. Kennenlernen kann man das alljährlich auch auf 120 Messen und 50 Events in Deutschland.
Besucher können sich dort dann in einen der dickgepolsterten Sessel fallen und Rücken und Nacken massieren lassen. Dazu gibt es über eine spezielle Brille und einen Kopfhörer Licht- und Ton-/Musikimpulse. „Das entspannt nicht nur, sondern erhöht auch die Leistungsfähigkeit“, lobt Jochen Hufgard seine mehrfach ausgezeichneten Produkte. Sie sollen für „Urlaub im Alltag“ sorgen, so die Werbung.
Ein Schnäppchen ist der Urlaub aber nicht: Die Sessel kosten zwischen 3000 und 9000 Euro. Jochen Hufgard ist aber überzeugt, dass sich die Investition vor allem für Unternehmen lohnt, die rund 50 Prozent der Abnehmer ausmachen.
Zu den Kunden gehören laut brainLight unter anderem Unilever, Lufthansa, Siemens, Volkswagen, Datev, die Deutsche Post – und selbst im Bundesrat laden Sessel aus Goldbach ein, um für einige Minuten den Kopf frei zu bekommen. BMW hat nach Hufgards Angaben schon zum zweiten Mal eine größere Anzahl von Produkten geordert – und nutzt es in der Forschungsabteilung zur Steigerung der kreativen Kraft.
Studien belegen Stress-Abbau
Um den Nutzen wissenschaftlich zu belegen, verweist brainLight auf mehrere Studien, an denen die Schwenninger Krankenkasse und die Hochschule Furtwangen beteiligt waren. Ihr Ergebnis in wenigen Worten: Audio-visuelle Stimulation in Kombination mit Shiatsu-Massagen senkt den Stress.
In manchen Firmen stehen die Sessel jederzeit und kostenlos zur Verfügung, andere nehmen ein paar Euro, je nach Sitzung. Dazu werden die Systeme mit einer Steuereinheit samt Geldeinwurfsystem versehen. Das ist dann „selbstfinanzierend für die Unternehmen“, sagt Hufgard.
Ein weiteres Einsatzgebiet stellen Kliniken dar – so werden Systeme aus Goldbach auch in der Berliner Charité eingesetzt – nicht nur zur Entspannung, sondern auch im Bereich „schmerzfreies Operieren“.
Autor: André Breitenbach
Hintergrund: brainLight GmbH
Das Unternehmen brainLight wurde 1988 in Goldbach gegründet. Die von Ursula Sauer und Jochen Hufgard geführte GmbH entwickelt, produziert und vertreibt Entspannungssysteme: Massagesessel sowie audiovisuelle Systeme. In Goldbach kümmern sich 25 Beschäftigte um Entwicklung, Teilproduktion, Vertrieb und Service. Im Außendienst sind weitere 80 freie Vertriebsmitarbeiter. Die Sessel lässt brainLight in Taiwan herstellen, die in den Systemen eingebaute Technik kommt wiederum aus der Region und wird in Goldbach montiert. BrainLight ist Partner des Corporate Health Award, einer Qualitätsinitiative für betriebliches Gesundheitsmanagement. (bach)