Studie „Subjektive Wirkungen der optisch-akustischen Stimulation“ von Dr. Klaus J. Landeck
Studie „Subjektive Wirkungen der optisch-akustischen Stimulation“ von Dr. Klaus J. Landeck, Universität der Bundeswehr Hamburg - Hochschuldidaktisches Zentrum
Fragestellung
In der Untersuchung sollte geprüft werden, welche Wirkungen die optisch-akustische Stimulation auf die subjektive Befindlichkeit der Probanden (Pbn) hat. Ausschlaggebend war dabei die Selbstbeschreibung der Pbn.
Dabei sollte auch der Fragestellung nachgegangen werden, ob es Wechselwirkungen zwischen der Ausgangslage des Organismus und der Wirkung besytimmter Programme gibt. Diese Frage ist bei bisherigen Untersuchungen zur Photostimulation bzw. zur kombinierten optisch-akustischen Stimulation (per „Mind-Machine“) weitgehend unberücksichtigt geblieben.
Methode der Durchführung
Probanden
An der Untersuchung nahmen 19 Studenten der Universität der Bundeswehr im Alter zwischen 21 und 25 Jahren im Rahmen einer Einführungsveranstaltung in das Fach Psychologie teil. Die Teilnahme war obligatorisch. Den Pbn wurde die Untersuchung als ein Experiment aus der Allgemeinen Psychologie angekündigt. Kein Pbn hatte Vorerfahrungen mit optisch-akustischer Stimulation.
Versuchsablauf
Zu Beginn der Testsitzung wurde den Pbn ein Programm der optisch-akustischen Stimulation mit Schwerpunkt entweder im Alpha- oder im Beta-Bereich dargeboten. Danach musste ein ca. 45minütiger Test am PC absolviert werden (Lesespannentest von Th. Veres, TU Dresden, vgl. Hacker u. a. 1994). Daran anschließend wurde den Pbn wiederum ein Programm der optisch-akustischen Stimulation dargeboten mit Schwerpunk t entweder im Alpha- oder im Beta-Bereich. Zum Abschluss der Testsitzung erhielten die Pbn einen Fragebogen mit der Anweisung, diesen am Abend des Testtages auszufüllen. Dabei ging es um die Einschätzung der Wirkung des zuletzt dargebotenen (Alpha- oder Beta-)Programms.
Zusammenfassung und Interpretation
Nach den vorliegenden Ergebnissen kann kein Zweifel daran bestehen, dass die optisch-akustische Stimulation subjektiv wirksam ist, d. h. dass die Pbn Wirkungen in Abhängigkeit von den Programmen erleben (untersucht wurden die Programme 1 und 21 des brainLight synchro SL).
Der Unterschied zwischen den beiden getesteten Programmen – bezogen auf das Gesamtspektrum der vorgegebenen Wirkungsmöglichkeiten – ist signifikant, d. h. die deutlicheren Wirkungen werden beim Alpha-Programm erlebt. Innerhalb des Gesamtspektrums sind (mindestens) drei verschiedene Wirkungsdimensionen zu unterscheiden. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass das Alpha-Programm die emotionale Stabilität günstig beeinflusst, das Beta-Programm dagegen eher die kognitive Steuerung, wie sie bei angestrengter geistiger Tätigkeit erforderlich ist. Aber die ermittelten Tendenzen sind statistisch nicht abgesichert und bedürfen der weiteren Abklärung.
Bei „Antrieb“, der statistisch bedeutsamsten Dimension des Wirkungsspektrums, sind auf den ersten Blick die beiden Programme fast gleichwertig. Das Bild ändert sich jedoch, wenn man den Ausgangszustand der Pbn mit berücksichtigt. Belastete Pbn reagieren positiv auf das Alpha-Programm und negativ auf das Beta-Programm. Geringer belastete Pbn reagieren dagegen positiv auf das Beta-Programm. Das Ausmaß der durch die Versuchsanordnung induzierten Belastung bestimmt also die Reaktion der Pbn auf das Programm. Es handelt sich hier um eine statistisch signifikante Wechselwirkung.
Die wichtigste Konsequenz aus dem erzielten Ergebnis ist, dass bei Anwendung einer sogenannten „Mind-Machine“ nicht nur die allgemeine Programmcharakteristik, sondern auch der momentane Zustand des Anwenders mitberücksichtigt werden muss.